Steuerliche Förderung für Forschung und Entwicklung verbessert

Die steuerliche Forschungsförderung nach dem Forschungszulagengesetz (FZulG) stellt im Vergleich zu einer Projektförderung (z.B. im Rahmen des Förderprogramms ZIM) niedrigere Anforderungen an die Innovationshöhe und verursacht weniger bürokratischen Aufwand. Außerdem besteht hier ein Rechtsanspruch auf die Forschungszulage, sofern die Fördervoraussetzungen erfüllt sind. Das Wachstumschancengesetz 2024 verbessert nun die Förderung nach dem FZulG für FuE-Aufwendungen, die nach dem 27.3.2024 entstanden sind bzw. entstehen.

Begünstigte FuE-Tätigkeiten Begünstigt sind u. a. industrielle Forschungen oder experimentelle Entwicklungen mit dem Ziel, neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen zu entwickeln oder wesentliche Verbesserungen bei bestehenden Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen herbeizuführen. Das FuE-Vorhaben muss dabei folgende Kriterien erfüllen:

Es muss auf das Gewinnen neuer Erkenntnisse abzielen (neuartig). Es muss originär sein (schöpferisch). Es müssen Unsicherheiten in Bezug auf das Endergebnis bestehen (ungewiss). Es muss einem Plan folgen und budgetierbar sein (systematisch). Es müssen Möglichkeiten der Reproduzierbarkeit vorhanden sein (übertragbar und/oder reproduzierbar). Es besteht hingegen kein Förderanspruch, wenn ein Produkt oder ein Verfahren bereits im Wesentlichen festgelegt ist und das primäre Ziel der FuE-Tätigkeit lediglich in der Marktentwicklung oder Verfahrensverbesserung besteht.

Umfang der Förderung Die maximale Bemessungsgrundlage für förderfähige Aufwendungen wurde von 4 Mio. Euro auf 10 Mio. Euro angehoben. Die steuerliche Forschungszulage wird jeweils als Zuschuss in Höhe von 25 % (für KMU jetzt sogar 35 %) der förderbaren Kosten gewährt.

Die Höhe der Förderung bemisst sich u. a. danach, in welcher Weise die FuE-Tätigkeit erfolgt:

Eigenbetriebliche Forschung: Hierbei werden die Personalkosten für die FuE-Tätigkeiten gefördert. Dazu gehören auch Eigenleistungen eines Einzelunternehmers, für die bis zu 70 Euro (bisher 40 Euro) pro Stunde bei maximal 40 Stunden pro Woche angesetzt werden können. Gleiches gilt für die Mitunternehmer von Personengesellschaften. Wirtschaftsgüter, die nach dem 27.3.2024 angeschafft oder hergestellt wurden und für die Durchführung des eigenbetrieblichen FuE-Vorhabens erforderlich sind, werden ebenfalls gefördert. Auftragsforschung: Die förderfähigen Kosten wurden von zuvor 60 % auf nunmehr 70 % des Entgelts für die FuE-Tätigkeit erhöht. Kooperation mit anderen Unternehmen oder Forschungsinstitutionen: Hier werden die beteiligten Partner jeweils wie bei der eigenbetrieblichen Forschung gefördert. Auch Kombinationen aus den drei genannten Fallkonstellationen sind möglich. Die Forschungszulage wird auf die jährliche Steuerschuld angerechnet bzw. ausgezahlt, soweit sie die festgesetzte Steuer übersteigt. Unternehmen können demzufolge auch in Verlustphasen von der Zulage profitieren (z. B. in Restrukturierungs- oder Krisensituationen). Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten werden jedoch nicht gefördert.

Ablauf des Verfahrens Das Antragsverfahren für die Forschungszulage läuft zweistufig ab: Unternehmen stellen zunächst digital einen Antrag bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ). Der Antrag kann sowohl für geplante als auch für laufende oder bereits abgeschlossene FuE-Vorhaben gestellt werden (soweit sie nicht vor dem 1.1.2020 begonnen wurden). Die BSFZ prüft, ob es sich bei dem Vorhaben um ein begünstigtes FuE-Vorhaben im Sinne des FZulG handelt. Mit einer positiven Bescheinigung der BSFZ beantragen die Unternehmen danach die Forschungszulage beim zuständigen Finanzamt.

Weitere Informationen Weitere Informationen stehen auf den Internetseiten der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) und des Bundesfinanzministeriums bereit:

www.bescheinigung-forschungszulage.de https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Steuern/Steuerliche_Themengebiete/Forschungszulage/forschungszulage.html

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